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Armutsmigranten aus Südosteuropa

Wohnraum, Sprachkurse, Gesundheitsversorgung und Sozialberatung – das Düsseldorfer Pilotprojekt „eastwest“ leistet seit drei Jahren beispielhafte Pionierarbeit bei der Integration von Armutsmigrantinnen und -migranten aus Südosteuropa.

"Mit einem zielgenauen Angebot werden Zuwandererfamilien in die Lage versetzt, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen", sagte Sozialminister Guntram Schneider in Düsseldorf zur Bilanz des vom NRW-Sozialministerium geförderten Pilotprojekts „eastwest – Interkulturelle Öffnung der Wohnungslosenhilfe“.

„Das Besondere an ‚eastwest’ ist, dass hier schon sehr früh mit einem ganzheitlichen Ansatz die Lebenssituation der Armutsmigrantinnen und -migran­ten in den Blick genommen wurde“, lobte Minister Schneider. „Ich wünsche mir, dass auch andere Städte von den Düsseldorfer Erfahrungen profitieren.“

Projektträger ist die Düsseldorfer Wohnungslosenhilfe-Einrichtung „fiftyfifty“. Etwa 2.000 Menschen beispielsweise aus Rumänien (60 Prozent), Polen (15 Prozent), der Slowakei (10 Prozent) und Bulgarien (4 Prozent) haben seit 2010 die „eastwest“-Sprechstunden besucht.

Schwerpunkte waren neben der Wohnraumversorgung Informationsangebote über das Hilfesystem (z. B. Essensausgaben und Kleiderkammern), Aufklärung über rechtliche Bestimmungen (z. B. Schulpflicht) und medizinische Probleme, denn die Mehrzahl der Klientel ist nicht krankenversichert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mehrsprachig, bei Bedarf stehen Dolmetscherinnen und Dolmetscher beispielsweise für Rumänisch oder Polnisch zur Verfügung.

Seit 2010 konnten 60 Wohnungen für Armutsmigrantinnen und -migranten akquiriert werden. Das Projekt hat dabei die Mietkaution übernommen und die Vermieter über die Lebensbedingungen der Zugewanderten informiert und so für Akzeptanz gesorgt. Im Projektverlauf konnte die Klientel in die Lage versetzt werden, eigenständig Wohnraum zu finden. Die Wohnungen konnten somit wieder für die Akutversorgung genutzt werden.

EU-Bürgerinnen und- Bürger aus Südosteuropa

Bei „fiftyfifty“ hatten sich in den vergangenen Jahren zunehmend EU-Bürgerinnen und -Bürger aus Südosteuropa gemeldet. Da sie keine andere Möglichkeit sahen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wollten sie das Straßenmagazin „fiftyfifty“ verkaufen. Es zeigte sich aber, dass neben Wohnungslosigkeit und fehlender Arbeitsmöglichkeit auch Unkenntnis über das deutsche Sozial- und Bildungssystem sowie Sprachdefizite hinzukamen.

Das Projekt "eastwest" ist vom NRW-Sozialministerium von Oktober 2010 bis September 2013 mit insgesamt rund 160.000 Euro aus dem Landesprogramm „Wohnungslosigkeit verhindern – Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ gefördert worden. Die weitere Finanzierung von "eastwest" ist durch Drittmittel sichergestellt.

Muhabirce/ Düsseldorf

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