Kunst inspiriert Kunst: Ausstellung zur Wehrhahn-Linie
Oberbürgermeister Thomas Geisel lobt die künstlerische Gestaltung der neuen U-Bahn in all ihren Facetten/Einzelheiten dazu sind bis 27. Oktober im Rathaus zu sehen
Von Mo- bis Fr.
“Die Düsseldorfer U-Bahn `Wehrhahn-Linie` – ein Gesamtkunstwerk” ist der Titel einer Ausstellung, die jetzt im hinteren Teil des Foyers des Düsseldorfer Rathauses zu sehen ist. Die Kunst im öffentlichen Raum, die den Menschen rund um die neue U-Bahn begegnet, wird dargestellt und erläutert. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat die Ausstellung am Freitag, 6. Oktober, offiziell eröffnet. Die Schau kann von Montag, 9. Oktober, bis einschließlich Freitag, 27. Oktober, jeweils montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, besichtigt werden.
“Zehn Jahre nach dem ersten Spatenstich für die Wehrhahn-Linie im Jahr 2007 präsentiert die Stadt eine Ausstellung über die Planung und den Bau der neuen U-Bahnstrecke durch Ingenieure, Architekten und Künstler. Die Wehrhahn-Linie ist ein im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnetes Projekt. Die Ausstellung zeigt Einzelheiten zu ihrer künstlerischen Gestaltung und bietet darüber hinaus Hintergründe zu historischen Funden beim Bau. Eine sehr sehenswerte Ausstellung!”, erklärte der Oberbürgermeister anlässlich der Eröffnung.
In der Mitte des Ausstellungsraumes fallen den Besuchern zunächst die Betonplatten des “Kontinuum” ins Auge. Sie sind Bestandteil der ersten Komponente der Schau, die gleichzeitig den Grundstock der Ausstellung bildet. Dabei handelt es sich um Exponate der Schau “Kontinuum und Schnitt”, die bereits im April 2016 in der Architekturgalerie Aedes in Berlin auf deren Einladung hin gezeigt wurde. Sie wurde von den Netzwerkarchitekten, Darmstadt, gemeinsam mit den beteiligten Künstlern Heike Klussmann, Ursula Damm, Ralf Brög, Thomas Stricker, Manuel Franke und Enne Haehnle gestaltet.
Unterirdischen Kontinuums
Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist bei der Gestaltung der sechs U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie einen völlig neuen Weg gegangen. Die künstlerische Gestaltung erfolgte nicht nach baulichen Vorgaben, sondern Künstler und Architekten haben das Konzept gemeinsam in einem internationalen Architektenwettbewerb erarbeitet. Der Sieger, das Darmstädter Team der Netzwerkarchitekten, mit Heike Klussmann hatte die Idee eines “unterirdischen Kontinuums”, das sich wie eine eigenständige Parallelwelt unter Tage durch die Stadt schlängelt. Sechs U-Bahnhöfe wurden künstlerisch individuell und doch in ein Gesamtkonzept eingebettet gestaltet. Die Wände erhielten durchgängig eine hochwertige Verkleidung, die an das Sicherheitsmuster eines Reisepasses oder Personalausweises erinnert – jeder einzelne Bahnhof bekam jedoch durch einen Künstler einen individuellen Stempel aufgedrückt. Die U-Bahnhöfe sind nun in Modellen in der Ausstellung ebenso zu sehen wie jeweils auch Bilder von der Entstehung ihrer künstlerischen Gestaltung.
“Kunst inspiriert Kunst”
Einen ganz eigenen Blick auf die fertige Wehrhahn-Linie zeigen als zweite Komponente die Bilder von Nik Pichler “Momentum Wehrhahn Reflected”, erstmals ausgestellt im Juli/September 2016 im Stadtmuseum Düsseldorf. Die große mediale Resonanz auf die künstlerisch gestalteten U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie motivierten unter dem Motto “Kunst inspiriert Kunst” die Künstler -Managerin Silke Rau im April 2016 gemeinsam mit dem Wiener Fotografen Nik Pichler in Kooperation mit der Landeshauptstadt Düsseldorf zu dem Kunstprojekt “Momentum Wehrhahn”. In diesem Zuge entstanden die außergewöhnlichen Porträts und Kunstwerke “Momentum Wehrhahn Reflected” aller sechs U-Bahnhöfe. Die Besucher können die “spiegelnden” Fotos in der Ausstellung im Rathaus bewundern.
Als dritte Komponente werden Exponate der Funde und Befunde aus der Archäologie präsentiert. Dies erfolgt in Anlehnung an die ständige Ausstellung “ArcheoPoint” im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee. Dort wird über die archäologischen Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Bau der Wehrhahn-Linie informiert und es werden originale Funde ausgestellt. So geht es um die ehemaligen Festungsanlagen, von denen Originalteile gefunden wurden, oder einen 2012 während der Bauarbeiten gefundenen Mammutstoßzahn.
Muhabirce/Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf, Ingo Lammert DÜSSELDORF