Elternverein soll sich einmischen

Als einen wichtigen Vorreiter für das Engagement von Migranten im Ehrenamt bezeichnete Bürgermeister Benedikt Ruhmöller den Ahlener Türkischen Elternverein. Der neue Vorstand mit seiner Vorsitzenden Derya Mutlu an der Spitze traf jetzt zu einem ersten Kennenlernen im Rathaus mit dem Verwaltungschef, der Fachbereichsleiterin für Jugend und Soziales, Ursula Woltering, sowie der Integrationsbeauftragten Daniela Noack zusammen.

Ruhmöller wisse aus zahlreichen Gesprächen mit Zuwanderern, „dass in der Türkei der Sinn fürs Ehrenamt weniger ausgeprägt ist als in Deutschland.“ Vieles sei in der ursprünglichen Heimat familienorientierter bzw. vom Staat vorgegeben. „Meine Bitte ist, dass sich der Verein die Ehrenamtsförderung zur Aufgabe macht“, bat der Bürgermeister. Bürgerschaftliches Engagement sei nicht nur für das gesellschaftliche Miteinander unverzichtbar, „es gibt einem auch persönlich ganz viel.“

Man braucht netzwerke

Aktuell zählt der Verein 42 Mitglieder. Derya Mutlu will die Anstrengungen verstärken, orientierungslosen Jugendlichen beim Einstieg in die Berufstätigkeit behilflich zu sein. Insbesondere die Einstellung junger Männer müsse sich bisweilen ändern. „Wenig arbeiten, aber viel Geld verdienen, das geht nicht“, sagt sie resolut. So gebe es „viele Defizite, die nicht immer schöngeredet werden dürfen“, mahnt auch der bisherige Vorsitzende Serhat Ulusoy, der sich künftig auf Landesebene in die Elternarbeit einbringen wird. Der Ahlener Türkische Elternverein wolle sich als Schlichtungsstelle verstehen, die von Eltern, Schulen und Kitas angesprochen werden kann.

 „Wir brauchen solche Netzwerke“, ermutigte der Bürgermeister den Vorstand, sich weiterhin aktiv einzubringen und in Diskussionen einzumischen. Er habe den Verein bei Problemen immer als verlässlichen Ansprechpartner erlebt.  

Muhabirce/ Ahlen