Dunkelfeldstudie startet
Landesregierung bittet Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe
Die Dunkelfeldstudie zu Gewalt gegen Mädchen, Frauen, Jungen und Männer ist heute gestartet.
Erstmals wird in Nordrhein-Westfalen eine repräsentative Befragung über Gewaltkriminalität – unabhängig vom Anzeigeverhalten der Opfer oder späteren Strafverfahren – durchgeführt und das Sicherheitsempfinden erfasst. Ein Ankündigungsschreiben zur Befragung „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein-Westfalen“ wird am 20. August 2019 an 60.000 Personen im Alter über 16 Jahren mit Hauptwohnsitz in Nordrhein-Westfalen versandt. Der Versand des Schreibens ist der Startpunkt der Befragung und dient dazu, die ausgewählten Personen aus insgesamt 81 Kommunen vorab über die Studie zu informieren. In einem zweiten Schritt werden vom 2. bis 13. September 2019 die Fragebögen und ein Begleitschreiben mit Bearbeitungshinweisen übermittelt.
PRÄVENTIONSARBEIT UND OPFERSCHUTZ
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung: „Mit dem heutigen Ankündigungsschreiben und der späteren Befragung sind wir die erste Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die auf diesem wichtigen Feld der Gewaltbekämpfung die Lichter anschaltet. Die Studie dient uns als Scheinwerfer, um das Dunkelfeld bei der Gewalt gegen Mädchen, Frauen, Jungen und Männern auszuleuchten. Mit der Dunkelfeldstudie werden wir das bisher bekannte Bild zur Sicherheitslage, Präventionsarbeit und zum Opferschutz um ein wertvolles Mosaik ergänzen. Wir sind dabei auf die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger angewiesen und bitten alle Befragten um Unterstützung. Mit ihren Antworten liefern sie einen wesentlichen Beitrag, um zukünftig die Sicherheits- und Präventionsarbeit in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. Die Ergebnisse kommen der gesamten Bevölkerung in unserem Land zugute.“
Herbert Reul, Minister des Innern: „Die nachweislich verbesserte Kriminalitätslage bei uns in Nordrhein-Westfalen ist die eine Sache, das Empfinden der Bürgerinnen und Bürger die andere. Wir müssen nicht nur für eine bessere objektive Sicherheit sorgen, sondern wir müssen den Menschen auch die Angst nehmen, Opfer einer Straftat werden zu können. Es bringt doch nichts, wenn es auf dem Papier sicher ist, die Leute aber Sorgen haben, wenn sie die eigenen vier Wände verlassen. Um dieses Problem anzupacken, müssen wir wissen, wo sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen unsicher fühlen. Deshalb fragen wir nach. Wir bauen nun darauf, dass viele Bürgerinnen und Bürger an der Befragung teilnehmen und uns helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.“
Muhabirce/ Foto: MIK NRW / Jochen Tack