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Caner Aver: Ich fordere eine echte Chancengerechtigkeit!

Caner Aver: Ich fordere eine echte Chancengerechtigkeit! Am. 13.09 sind in NRW Kommunalwahlen. Caner Aver kandidiert für den Stadtrat. Mit Herrn Aver haben wir über seine politischen Ziele ein kurzes Interview geführt.

Warum kandidieren Sie für den Stadtrat?

Politische Partizipation gerade von Menschen mit Migrationshintergrund ist eines der zentralen Integrationsfaktoren. Deshalb habe ich seit Jahren in meiner ehrenamtlichen Arbeit viele Initiativen und Projekte entwickelt, um besonders Jugendliche für ein politisches Engagement zu motivieren und einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten. Ich bin ein sehr politischer Mensch und möchte mit meiner Kandidatur einen Beitrag dazu leisten, meine Heimatstadt Essen lebenswerter zu gestalten ganz nach dem Motto unseres Oberbürgermeisterkandidaten: wir wollen weniger reden, mehr machen!

Sie haben eine aussichtsreiche Listenplatzaufstellung, womit erklären Sie sich das?

In Essen haben mehr als ein Drittel der Menschen einen Migrationshintergrund. Da ist es gerade für die SPD konsequent, Migranten in den oberen Listenplätzen aufzustellen, weil die SPD von Migranten nach wie vor die am häufigsten gewählte Partei ist. Dadurch wird zudem die Repräsentanz verschiedener Bevölkerungsgruppen in politischen Gremien abgebildet, um das Zugehörigkeitsgefühl weiter zu verstärken und Vielfalt in der Politik als gesellschaftliche Normalität zu leben. Der Anteil von Migranten in Parlamenten ist immer noch viel zu gering; allerdings steigt ihr Anteil in den Kommunalparlamenten an. Gleichzeitig sehen wir einen parteiübergreifenden Anstieg von Kandidierenden mit Migrationshintergrund in vielen Städten und Kommunen bei den Kommunalwahlen in NRW, das ist eine positive Entwicklung. In den Landesparlamenten liegt der Anteil der MH im Durchschnitt bei 5%, im Bundestag sogar nur bei 8%. 

Was sind ihre politischen Ziele im Essener Rat?

Ich werde mich für eine starke Bildungspolitik einsetzen, indem wir die besten Kitas und Schulen in den Stadtteilen mit den größten sozialen Herausforderungen haben.  Denn Bildung entscheidet über die Zukunft der Kinder und damit auch über unsere Gesellschaft, die aber nicht von der sozialen Herkunft abhängig sein darf: deshalb fordere ich eine echte Chancengerechtigkeit!

Zweitens möchte ich ehrenamtlich geführte Vereine mit ihren wichtigen sozialen, kulturellen und integrativen Projekten und Maßnahmen deutlich stärker und nachhaltiger unterstützen. Denn sie sind wichtige Partner der Kommune, stützen unsere Demokratie und bieten vor allem Kindern und Jugendlichen wichtige soziale Orientierungshilfen und bereichern unser Leben in Essen.

Drittens werde ich mich für einen öffentlich geförderten Wohnungsbau einsetzen, weil in Essen die Mieten immer mehr steigen, Bauland knapp ist und nicht effektiv verwaltet wird. Dadurch kann zugleich eine soziale Durchmischung erreicht werden; im Süden würden dadurch die Mieten nicht mehr so stark ansteigen, im Norden können sich Familien mit mittleren Einkommen ein Eigenheim leisten. So können wir zugleich eine soziale Durchmischung der Stadt erreichen.

Und viertens werde ich den Ausbau des ÖPNV vorantreiben. Wir haben in Essen ständig Verkehrsstaus, der ÖPNV ist nicht ausreichend ausgebaut, hat oft Verspätungen und ist zu teuer, womit wir die Verkehrswende nicht hinbekommen und dadurch das Klima weiter belasten.

Zur Person:

Caner Aver, 45 Jahre alt, Sohn türkischer Gastarbeiter, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung, ist seit 2007 Mitglied der SPD und war zunächst stellv., später Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt, über 10 Jahre ehrenamtliches Engagement.

Caner Aver kandidiert in Rüttenscheid-Süd als Direktkandidat und auf Listenplatz 5

Muhabirce/ESSEN

Grafikartplus Ajans

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