Haberler

In Marxloh werden junge Talente gefördert

Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium unterzeichnet Kooperationsvertrag mit NRW-TalentscoutsAm Freitag, 27. Januar, unterzeichneten Holger Rinn, Schulleiter des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums, und Sarah Schröter, Koordinatorin des NRW Talentscouting-Projekts, einen Vertrag über langfristige Kooperation.

TALENTSCOUTING NRW

In Anwesenheit des Hamborner Bezirksbürgermeisters Uwe Heider sowie am Projekt bereits teilnehmenden Schülerinnen und Schülern erhielt das Marxloher Gymnasium vor Ort die Siegelplakette „Talentscouting NRW“. Damit werden Schule und Stadtteil zu einem weiteren Standort des Gemeinschaftsprojekts von Wissenschaftsministerium NRW und nordrhein-westfälischen Hochschulen. Talentierte junge Menschen aus dem Duisburger Norden werden ab jetzt noch gezielter gefördert.

Nach einer sechsmonatigen Testphase einigten sich Schule und Projektleitung auf die offizielle Kooperation. Ziel des Projekts ist es, begabte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Entscheidungsweg hin zu einem geeigneten Studium beratend zu begleiten. Schulleiter Rinn wies in seiner Eröffnungsrede auf die besonderen Umstände nicht nur im Duisburger Norden, sondern im gesamten Ruhrgebiet nördlich der A40 hin. Die jungen Menschen stammten hier häufig nicht aus Akademikerfamilien, von denen nur etwa 23 % ein Hochschulstudium aufnehmen. Er lobte das Talentscouting-Programm dafür, dass es genau an dieser Stelle ansetze und eine professionelle Orientierung anbiete, um für sich passende Wege nach dem Abitur zu finden.

EIN WICHTIGER SCHRITT FÜR DEN STADTTEIL MARXLOH

Bezirksbürgermeister Heider erinnerte sich an seine persönlichen Erfahrungen als Kind aus einer Arbeiterfamilie und die damit verbundenen Schwierigkeiten: „Es ist sehr wichtig, solche jungen Menschen in Entscheidungsfragen zu Berufs- oder Studienwahl zu begleiten“, erklärte er. Ohne Beratungsmöglichkeit aus erster Hand sei es ein schwieriger Weg, ein passendes Studium für sich zu finden. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages sei ein „wichtiger Schritt in die positive Richtung für den Stadtteil Marxloh“.

Die anwesenden Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe nehmen seit Schuljahresbeginn am Projekt teil. Sie lobten die Arbeit der Talentscouts vor Ort und berichteten davon, wie sie bereits Orientierung für das Leben nach der Hochschulreife gewinnen konnten.

Aylin aus der 12. Klasse konnte bereits ihren Studienwunsch eingrenzen. Über Gespräche, Workshops in der Uni, Beratung und Fragebögen habe sie mehr über sich, ihre eigenen Stärken und über ihren Lerntyp erfahren. Zunächst unsicher, ob sie Jura oder Philosphie studieren wolle, gewann sie mit Unterstützung der Talentscouts Orientierung. Sie stieß auf den Studiengang „Philosophie – Neurowissenschaften – Kognition“ an der Universität Magdeburg. Nun habe sie ein Ziel, auf das sie hinaus arbeiten will.

Joyce, die in diesem Jahr ihr Abitur machen wird, machte deutlich, wie schwer es für junge Menschen sein kann, sich im „Informationsdschungel Internet“ zurechtzufinden. Sie interessiert sich für einen musisch-künstlerischen Bildungsweg. Dank der Talentscouts konnte Sie am Tag der offenen Tür der Folkwang-Universität teilnehmen und sich vor Ort gezielt informieren. Der an Kameratechnik und Luftfahrt gleichermaßen interessierte Bedirhan nahm bereits an einem Kamera-Workshop teil und wird bald einen Piloten treffen, der ihm berufliche Einblicke aus erster Hand liefern kann.

Die Talentscouts helfen nicht nur dabei, den richtigen Weg für sich zu finden, sondern gehen auch auf persönliche Lebensumstände ein. So unterstützen sie etwa dabei, den gewählten Weg zu begründen. Die Entscheidung zu einem Studiengang, der nicht direkt auf Gelderwerb abzielt, löst in Elternhäusern häufig die Frage aus: „Wozu studiert man das denn?!“. Gemeisam mit den Teilnehmer/innen erarbeiten die Scouts Argumente, mit denen sie dieser Skepsis begegnen können.

DAS PROJEKT TALENSCOUTING NRW EXISTIERT SEIT 2011

Das Projekt Talenscouting NRW existiert seit 2011 und wird über das nordrhein-westfälische Zentrum für Talentförderung koordniert. In Kooperation mit dem NRW-Wissenschaftsministerium und Universitäten des Landes werden Talentscouts in einem einjährigen Qualifizierungsprogamm ausgebildet, die anschließend an Schulen vor Ort ihre Beratungsarbeit aufnehmen. In gemeinsamen Gesprächen mit den jungen Talenten ermitteln sie, welcher Bildungsweg für die sie geeignet sein könnte. Über das Projekt erhalten Schülerinnen und Schüler der Oberstufen an Gymnasien und Gesamtschulen Angebote zur Orientierung, nehmen an persönlichen Beratungsgesprächen und Workshops teil. Das Projekt läuft zunächst befristet bis 2020.

Martin Goerlich, Koordinator für Berufs- und Studienwahl am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, kündigte zuletzt noch an, dass es langfristig geplant sei, gemeinsam mit den Talentscouts auch in den Mittelstufen Workshops zur Studienorientierung anzubieten.

Muhabirce/Linsen-  DUISBURG

Grafikartplus Ajans

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