Uniklinik Düsseldorf: Im neuen Modulbau werden erste COVID-19-PatientInnen behandelt
In Rekordzeit hat das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) eine räumlich vollständig getrennte Neubau-Einheit zur Versorgung von InfektionspatientInnen erbaut. Das Gebäude, das in Modulbauweise errichtet worden ist, bietet 18 Intermediate-Care- (IMC) und 25 IntensivpatientInnen Platz. Das UKD verfügt damit über die aktuell modernste Intensiveinheit Europas. Nun werden dort die ersten Patientinnen und Patienten behandelt.
Mit dem neuen Intensivmedizin-Gebäude hat das UKD nun zusätzliche Räumlichkeiten zur Behandlung von intensivpflichtigen Patienten. Auf Grund der historisch gewachsenen Campusstruktur des UKD musste die Therapie von schwer erkrankten COVID-19 Patienten bisher an mehreren verschiedenen Orten auf dem Gelände erfolgen. „Mit dem Modulbau kann das UKD zukünftig die Behandlung von COVID-19 Patienten weitgehend in einem Gebäude konzentrieren und damit auch vom restlichen Krankenhausbetrieb besser abkoppeln“, erklärt Prof. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender. „Mit dieser Lösung ist das UKD für die aktuelle Pandemie aber auch für zukünftige herausfordernde Situationen deutlich besser gewappnet.“
Denn bei einer drastischen Zunahme von Einlieferung infizierter Patienten sah die Stufenplanung des UKD bisher im Notfall auch vor, dass dann OPs und Aufwachräume als improvisierte Intensivstationen mit Beatmung genutzt werden müssten. Mit dem Modulbau gibt es nun wesentlich mehr Reserven an Räumlichkeiten, in denen eine intensivmedizinische Behandlung und auch Beatmung möglich ist.
„Zusatzbedarfe für Universitätskliniken“
„Engpassfaktor ist jedoch in Krankenhäusern das spezialisierte Personal, wenn es um die Versorgung möglichst vieler Patientinnen und Patienten geht. Das UKD nimmt den modernen Neubau deshalb zum Anlass, neben der eigenen Weiterbildung eine Personalkampagne zu starten, die plakativ auf freie Stellen für Intensivpflegekräfte aufmerksam macht“, so Torsten Rantzsch, Pflegedirektor des UKD. Interessierte finden auf der Website www.uniklinik-duesseldorf.de/corona-fighter ausführliche Informationen.
Finanziert wurde das Vorhaben aus Corona-Soforthilfemitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Unter dem Titel „Zusatzbedarfe für Universitätskliniken“ hatte sich der Haushalts- und Finanzausschuss im April einstimmig für das Projekt ausgesprochen. Die Auftragsvergabe erfolgte Ende Mai, die Baugenehmigung der Stadt Düsseldorf kam Mitte Juli. Ende Juli konnten die ersten Module aufgestellt werden.
„Die Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen stehen bei der Bewältigung der Corona-Krise an vorderster Front. Um die Kliniken bei dieser und künftigen Herausforderungen zu unterstützen, hat die Landesregierung den Universitätskliniken bereits im April zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Am Universitätsklinikum Düsseldorf können wir nun sehen, wie sinnvoll und schnell diese eingesetzt wurden: Innerhalb von sechs Monaten ist hier Herausragendes geleistet worden zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, sagt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Dass wir nun im November die ersten Patientinnen und Patienten im Neubau betreuen können, war nur dank einer logistischen Meisterleistung quasi in `Lichtgeschwindigkeit` möglich“, freut sich Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender am UKD. „Das Zusammenspiel des Landes NRW, der Stadt Düsseldorf, des Projektteams am UKD und des ausführenden Unternehmens war in den 6 Monaten der Planung bis zur Fertigstellung einfach grandios. Wir hoffen sehr, dass wir einige der extrem schnellen und beispielhaften Genehmigungsschritte auch für die Zukunft übernehmen können.“ Muhabirce/Foto: UKD- DÜSSELDORF