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Düsseldorf-Bilk: 320 Plätze für Flüchtlinge

Die neue Flüchtlingsunterkunft wurde zusammen mit den Betreuerinnen und Betreuern sowie den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern mit einem Fest eröffnet, Foto: W. Meyer Die neue Flüchtlingsunterkunft an der Völklinger Straße wurde am Freitag, 12. Mai, mit einem Fest zusammen mit den Betreuerinnen und Betreuern sowie den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eröffnet.

Die schmucken Gebäude in Holzrahmenbauweise bieten 320 Plätze für Flüchtlinge.

NACHHALTIGE WOHNUNGEN

Auch Stadtdirektor und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche kam zur Eröffnung: "Zum zweiten Mal setzt die Stadt hier auf den nachwachsenden Rohstoff Holz und hat Wohngebäude mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten errichtet. Das ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, die schmucken Häuser können sich auch sehen lassen. Wenn sie einmal nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft gebraucht werden, können wir sie auch als Studentenwohnheim, Sozialwohnungen oder für ähnliche Zwecke nutzen. Das ist nachhaltig." Die Bauten könnten auch abgebaut und an anderer Stelle wieder errichtet werden. An die anwesenden haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gewandt fuhr er fort: "Für Ihr Engagement danke ich Ihnen. Ohne Ihre Unterstützung wäre die Integration der Flüchtlinge viel schwieriger." Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner ziehen ab 16. Mai hauptsächlich aus der Leichtbauhalle an der Further Straße an die Völklinger Straße. Damit kann nach der Leichtbauhalle Itterstraße eine weitere Notunterkunft planmäßig abgebaut werden.

12,6 MİO EURO FÜR DİE FLÜCHTLİNGSUNTERKUNFT

Stadtkämmerin Dorothée Schneider, die auch für den Hochbau zuständige Fachdezernentin, ergänzt: "Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Gebäude nicht gemietet sondern gekauft. Die Baukosten einschließlich der Erschließung betragen 12,6 Millionen Euro. Die Finanzierung der Baumaßnahmen für diese Flüchtlingsunterkunft und für die Unterkunft ausschließlich für Frauen und Kinder konnte vollständig über vergünstigte Förderkredite realisiert werden. Aus dem Sonderförderprogramm 'Schutz in Flüchtlingsunterkünften' konnten 1,5 Millionen Euro sogar zu null Prozent finanziert werden." Das ihrem Dezernatsbereich zugehörige Amt für Gebäudemanagement plante und beauftragte auf dem rund 13.500 Quadratmeter großen städtischen Grundstück an der Völklinger Straße/Auf'm Tetelberg den Bau von vier Wohn- und einem Verwaltungsgebäude.

VIER WOHNGEBÄUDE JEWEILS ZWEISTÖCKIG

Zur Eröffnung kamen auch (v.li.) Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch sowie Caritas-Geschäftsführer Hendrik Peeters, Foto: Wilfried Meyer "Die Gebäude zeichnen sich durch eine große Nachhaltigkeit aus. Die Fassade besteht aus sibirischer Lärche, für die Innenkonstruktion wurden heimische Hölzer verwandt. Sie entsprechen der Energieeinsparverordnung 2016 – aufgrund der guten Dämmwerte sind geringe Energiekosten zu erwarten. Holz als Baustoff sorgt auch dafür, dass die ehrgeizigen Klimaziele eher erreicht werden könnten", stellt Birgit Lilienbecker vom städtischen Gebäudemanagement fest.

Die vier zweistöckigen Wohngebäude mit jeweils 1.200 Quadratmetern Fläche bieten jeweils Platz für 80 Personen. In drei Gebäuden gibt es jeweils 14 Familieneinheiten, welche in der Größe variabel sind, für die Unterbringung von Klein- und Großfamilien. Sie verfügen über ein eigenes Bad und eine Küchenzeile. 28 Einzelplätze mit Gemeinschaftsbädern und Gemeinschaftsküche dienen der Unterbringung von Alleinreisenden. Die Gebäudezugänge sind im Erdgeschoss behindertengerecht, pro Gebäude sind zwei behindertengerechte Einheiten untergebracht. Ein Wohngebäude (1.200 Quadratmeter) ist alleinreisenden Frauen mit oder ohne Kindern vorbehalten. Dort gibt es auch ein Spielzimmer für die Kinder.

Das rund 600 Quadratmeter große Verwaltungsgebäude dient der Unterbringung von Pförtner, Verwalter und Sozialem Dienst. Außerdem gibt es dort 5 bis 6 Schulungsräume, 1 bis 2 Zimmer zur Kinderbetreuung und Besucher-WCs. Zur Völklinger Straße hin wurde eine 120 Meter lange private Erschließungsstraße mit Anbindung der Grundstücksentwässerung gebaut. Fußläufig kann die Anlage zusätzlich über eine Treppenanlage vom Tetelberg aus erreicht werden. Das Außengelände ist bereits endgültig hergerichtet. Unter anderem werden 80 Fahrradabstellplätze und Spielmöglichkeiten für die Kinder entstehen.

Die Holzrahmenbauwände wurden aus 200 Millimeter starkem Konstruktionsvollholz erstellt. Der Zwischenraum wurde mit 200 Millimeter dicker Mineralwolle ausgefüllt. Innenseitig sind die Wände mit einer sogenannten OSB-Platte beplankt. Von außen wurden sie mit einer feuchtigkeitsresistenten Holzfaserplatte geschlossen. Die Fassade ist mit einer Stülpschalung versehen. Alle inneren Holzrahmenbauwände bestehen aus tragenden Holzständern mit eingelegten Mineraltrennwandplatten. Die Außen- und Innenwände sind mit Gipskarton oder Gipsfaserplatten verkleidet. Alle Bereiche haben einen Linoleumboden.

DIE BETREUUNG ÜBERNIMMT DER CARITAS VERBAND

Der Vorteil der Holzrahmenbauweise liegt in dem hohen Vorfertigungsgrad und den damit verbundenen kurzen Montagezeiten auf der Baustelle. Auch die Sanitärzellen sind bereits – ähnlich den Nasszellen im Schiffsbau – vorgefertigt, was einen zusätzlichen Zeitvorteil bringt. Nach einer sehr kurzen Bauzeit von nur acht Monaten sind die Gebäude nun bezugsfertig. "Die Qualität ist hochwertig aber nicht luxuriös, weshalb mit einer längeren Haltbarkeit zu rechnen ist. Die Menschen werden gern darin wohnen und ich hoffe auf eine gute Nachbarschaft mit den alteingesessenen Bilkerinnen und Bilkern. Ich danke allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement", sagte Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch. Die Betreuung der Flüchtlinge übernimmt der Caritas-Verband.

Mit Stand 30. April sind in der Landeshauptstadt Düsseldorf insgesamt 7.352 Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Das sind 84 weniger als einen Monat zuvor. 207 Neuaufnahmen stehen 291 Abgänge aus den Gemeinschaftsunterkünften gegenüber. Die Zahl der Flüchtlinge mit verfestigtem Aufenthaltstatus, die sich also theorethisch eine Wohnung in Düsseldorf suchen könnten, ist inzwischen auf 4.556 gestiegen.

Muhabirce/ DÜSSELDROF

Grafikartplus Ajans

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